Hunter und Peggy 4 – Getrennte Wege

Als Peggy sagte, sie braucht mal etwas Abstand, hatte sie nicht übertrieben. Das Nächste, was er von ihr hörte war, dass sie in Neuseeland sei. Viel mehr Abstand geht wahrlich nicht. Wahrscheinlich war sie sauer auf ihn. Die Sache mit dem Polizeiauto schien sie ihm wirklich übel genommen zu haben. Dabei war es eigentlich keine große Geschichte, eigentlich mehr so eine Sache, die wirklich nur Hunter passieren konnte.

Vor einigen Wochen – das war direkt nach der großen Abschiedsparty von ihrem guten Freund, an dessen Namen sie sich partout nicht erinnern konnten – waren plötzlich zwei Fahrräder in ihrem Hinterhof aufgetaucht. Sie hatten keine Erklärung dafür woher die kamen, vor allem da die Party woanders stattgefunden hatte, aber nachdem sie sich für mindestens zwei Wochen nicht vom Fleck rührten, beschloss Peggy, dass ihnen die Fahrräder wohl zugelaufen seien. So was hört man ja gelegentlich.

Jedenfalls begannen sie, ganz im Sinne des Erfinders, die Fahrräder zu benutzen. Wenn auch unmotorisiert verkürzte das Fortbewegungsmittel den Weg in ihre lokale Schenke doch erheblich, ganz zu schweigen von der Bequemlichkeit, wenn sie mal wieder in keiner Verfassung zum Laufen waren. Hunter war schon immer der Ansicht gewesen, dass es wesentlich besser sei, schlecht zu fahren als gut zu laufen. Mit dieser These stand er, wie er aus sicherer Quelle wusste, nicht allein.

In mancher Hinsicht war es natürlich unbefriedigend. Wer fährt schon Fahrrad? Die Teile sind reserviert für Kinder, Looser und Idioten, die zu unterbelichtet sind, einen Führerschein zu machen. Hunter und Peggy zählten sich zu keiner dieser Kategorien, doch in Anbetracht ihrer finanziellen Umstände, Peggy weigerte sich nach wie vor, sich einen Job zu suchen und Hunter galt per se als unvermittelbar, mussten sie Kompromisse machen. Vor die Wahl gestellt, ihre leicht abzählbarer Menge Bares in Sprit oder Sprit zu investieren, radelte es sich plötzlich ganz einfach. Hunter hatte noch nie gern anderen beim schlucken zu gesehen und ganz besonders nicht, wenn er die Zeche dafür zahlte. Ein Auto stand also außer Frage.

Dabei hatte er schon als junge Ferse bei Demos von Grünen und Globalisierungsgegnern Transparente mit Sprüchen wie “Lieber Mercedes als per pedes” geschwenkt. Er hatte nie wirklich herausgefunden, was per pedes bedeutete aber die Blümchenfresser waren immer ziemlich sauer auf ihn gewesen. Als wenn ihn so etwas anfechten würde.

Seiner persönlichen Ansicht nach sollte die Friedensbewegung sowieso verboten werden. Wenn die den Planeten retten wollten, müssten sie konsequenter Weise Europa, Ostasien und Nordamerika in die Luft sprengen. Nicht dass er Nordamerika irgendwie vermissen würde, eher im Gegenteil, trotzdem erschien ihm die Sache etwas radikal. So wie er die Müslifresser einschätzte, würden die wahrscheinlich daneben schießen und aus Versehen Mexiko oder noch schlimmer Kuba ausradieren. Nie wieder Tequila? Nie wieder Havanna Club? Da gewöhnen wir uns doch lieber ans Ozonloch.

Was soll schon passieren? Mit etwas Glück würde er seinen Gin-Tonic längst mit Petrus oder dem Gehörnten schlürfen, wenn die Polkappen abtauen. Und wenn nicht, hätte er immerhin ein Haus in bester Lage direkt am Strand. Das hat ja auch seine Vorteile, da könnten Peggy und er in die Wirtschaft paddeln. Da müssten sie endlich nicht mehr wie Versager durch die Gegend strampeln. Er kam sich vor wie ein beschissener Ökofuzzie. Was sollten seine Saufkumpane von ihm denken?

Wenigstens eigneten sich die Fahrräder prima, um Autofahrer in den Wahnsinn zu treiben. Wie es sich für ein echtes Arschloch gehörte, fuhr Hunter natürlich im Schritttempo in der Mitte der Spur und mit besonderer Vorliebe dann, wenn sich ein Bus näherte.

Er hatte eine persönliche Aversion gegen Busfahrer, er konnte diese öffentlichen Nahbeförderer auf den Tod nicht ausstehen. Wenn er sah, wie einer dieser Mützchenträger nach ungefähr fünf Minuten im Schneckengang hinter Hunter herfahrend die Contenance verlor, war sein Tag gerettet.

Allerdings musste er neidlos anerkennen, das Repertoire von Schimpfwörtern und Flüchen, das der Ottonormalbusfahrer so drauf hatte, war nicht von schlechten Eltern war. Wahrscheinlich bekamen sie das von ihren Fahrlehrern mit auf den Weg, bevor man sie auf die Straße entließ. Wahrscheinlich sollte es helfen, Frust abzubauen. Bei den Wutausbrüchen wünschte sich Hunter mehr als nur einmal, er hätte ein Notizbuch und eine Hand frei, um es mitzumeißeln. Ja, Fahrrad fahren kann auch Spaß machen, man muss nur wissen wie.

Nun ja, vor einigen Wochen auf dem Rückweg von seiner Stammkneipe, Peggy und er hatten selbst für ihre Verhältnisse schwer geladen, passierte ihnen ein kleines Missgeschick. Eigentlich passierte das Missgeschick nur Hunter aber Peggy fiel bei der Gelegenheit vom Rad und tat sich ein ganz kleines bisschen weh. Vor allem deshalb war sie sauer und weil er sie ziemlich blöd angemacht hatte hinterher, doch fangen wir von vorn an. Was war passiert?

Peggy und er waren also auf einer kleinen Sauftour gewesen, an sich nichts Ungewöhnliches. Wie üblich, hatten sie Fahrräder genommen und ein paar Ballons steigen lassen, so nannten sie es, wenn sie sich wieder einmal tüchtig abschossen. Alles lief super, nach einem eleganten Abgang vom Barhocker waren sie der Kneipe verwiesen worden, mehr ein lieb gewonnenes Ritual, als alles andere, da sie in ihrem Zustand sowieso nirgendwo mehr reingelassen worden wären, machten sie sich auf den Heimweg, nicht ohne vorher eine Flasche Wodka zu klauen natürlich.

Hunter radelte im allerfeinsten Delirium und ohne sich dessen ernsthaft bewusst zu sein, die Straße entlang. Es war mitten in der Nacht, er fuhr also brav an der Seite, immerhin waren die Straßen leer, es gab also keinen Grund, die Spur zu blockieren. In gewisser Weise erinnerte sich Hunter sogar, dass ihn dieses komische Auto überholte, aber es war wirklich mehr unterbewusst. Offensichtlich – und das ist eine nachträgliche Rekonstruktion der Ereignisse – hielt das Auto direkt vor ihm, was Hunter natürlich völlig entging. Dann kam eins zum anderen. Der Beifahrer öffnete die Tür und wollte gerade aussteigen, als Hunter mit und zu diesem Zeitpunkt auch noch auf seinem Radel ihm von innen in die Tür krachte.

Hunter fiel wie von einer Axt gefällt, zusammen mit seinem Fortbewegungsmittel lag er auf dem Gehweg und dachte angestrengt darüber nach, was wohl geschehen sein könnte. Er blickte auf das Automobil und es schwante ihm, und zwar Böses. Offensichtlich war er nicht irgendeinem Idioten in die Tür gefahren, sondern gleich den größten. Jedenfalls hatte das Auto Rundumleuchten auf dem Dach und an der Seite prangte in fetten Lettern “Bullen”. So ähnlich jedenfalls. Das hatte im gerade noch gefehlt. Dabei hatte er sein diesjähriges Budget für Beamtenbeleidigung schon mehr als ausgeschöpft.

Als guter Staatsbürger unterstützte Hunter natürlich die Ordnungskräfte. Da er keine bessere Idee hatte, jedenfalls keine die Spaß machte und nicht mit Arbeit verbunden war, adressierte er in regelmäßigen Abständen einen oder mehrer Beamte als dumme Arschlöcher. Die erhoben dann die übliche Bürgerpauschale, Hunter zahlte schmunzelnd den Betrag, dafür konnte er sich dann ruhigen Gewissens zurücklehnen und in dem guten Gefühl sonnen, ein guter und nützlicher Staatsbürger zu sein.

Nun hatte er seinen Obolus gerade erst entrichtet und so weit wollte er in der Unterstützung der Wegelagerer eigentlich nicht gehen. Hunter beschloss also, erst einmal abzuwarten und sich blöd zu stellen. Das konnte er wirklich gut, wie ihm auch schon höchstrichterlich bestätigt wurde. Er konnte sich nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern, allerdings war es irgendetwas in der Richtung, dass Hunter ein perfektes Beispiel dafür sei, wie sehr das Bildungssystem unter den Sozis krachen gegangen wäre.

Hunter lag also auf dem Gehweg und sah den Nachtwächter oder wie man die Typen in Uniform nennt erwartungsvoll an. Zu seiner Überraschung schien der sich prächtig zu amüsieren, er hatte jedenfalls ein fettes Grinsen im Gesicht. In gewisser Weise konnte Hunter dies sogar nachvollziehen. Er hätte sich wahrscheinlich bepisst vor Lachen, wenn er einen Radfahrer mit der Autotür erwischt hätte. Bei Buddha, versucht hatte er es oft genug.

Der Nachtwächter räusperte sich. Hunter blickte ihn an mit dem staunenden und erwartungsvollen Blick eines Sechsjährigen im Angesicht des Weihnachtsmanns an. “Nun Bürger,” das war offensichtlich adressiert an Hunter. Er konzentrierte sich, um auf keinen Fall etwas Blödes zu sagen und schon gar nicht etwas, was er hinterher bereuen könnte. “Schöner Abend Herr Wachtmeister!” Wohlgefällig nickte dieser. “Und, haben wir denn was getrunken?” Hunter wollte gerade zu einer Antwort ansetzen im Sinne von, er könne nur für sich sprechen, antwortete dann aber doch nur mit einem knappen “Nun ja, das ließe sich wohl kaum leugnen.”

Dem Bullen schien die Antwort zu gefallen. Wahrscheinlich standen sie von Berufs wegen auf reuige Sünder und so wie er im Moment aussah nahm man Hunter das reuig auf jeden Fall ab. “Ihnen ist schon bewusst, dass es eine schwere Ordnungswidrigkeit darstellt, angetrunken ein Fahrzeug zu führen und sei es auch nur ein Fahrrad.” Hunter schwieg. Ihm fiel einfach nichts ein, was er dazu sagen könnte, ohne den Uniformkasper nachhaltig zu verärgern. “Was machen wir nun mit ihnen Bürger?”, frug letzterer unseren gestürzten Helden. “Tja …”

Der Sheriff schaute auf seinen Kollegen, doch der saß immer noch im Auto, biss ins Lenkrad und versuchte nicht lauthals loszulachen. Viel Hilfe hatte er von dem nicht zu erwarten. “Ist ihnen aufgefallen, dass ihr Fahrrad kein Rücklicht hat?” Nun war es an Hunter etwas verwirrt drein zu blicken. “Ich fürchte, dass ist meinem ansonsten recht wachsamen Auge völlig entgangen. Ein unverzeihlicher Fehler Herr Wachtmeister!” Die Antwort gefiel, an Improvisationstalent hatte es Hunter noch nie gefehlt. Er war in mancher Hinsicht ein begnadeter Schauspieler.

“Ich fürchte, ich werde sie mit einer Ordnungsstrafe belegen müssen. Das macht 20 Euro!” Hunter griff wortlos zur Brieftasche. Ein Blick hinein bestätigte seine Befürchtung, dass er ziemlich abgebrannt war. Sein Blick schien Bände zu sprechen. Der Wachtmeister fragte ihn: “Wie viel haben sie denn?” Hunter leerte seine Börse. “Fünf bekomme ich zusammen.” Des Sheriffs Fahrer schien es kaum noch auf dem Sitz zu halten. “Na gut Bürger, da wollen wir mal Gnade vor Recht ergehen lassen. Fünf Euro also.” Hunter reichte ihm wortlos das Geld.

“Und den Rest des Weges schieben sie Bürger. Ist das klar?” Hunter nickte. Der Bulle stieg ohne weitere Ermahnungen ins Auto und entschwand in die Nacht. Hunter wartete noch einen Augenblick, schob das Fahrrad um die Ecke und stieg auf. In dem Moment realisierte er zwei Dinge. Ersten: Das Fahrrad war hinüber und zweitens: Vor ihm lag Peggy, lachte immer noch schallend, hatte dabei aber Tränen in den Augen. Offenbar hatte es sie nicht auf dem Fahrrad gehalten. Peggy hatte es gerade noch um die Ecke geschafft, dann war es vorbei. Bei ihrem Abgang vom Fahrrad hatte sie sich nicht nur ernsthaft weh getan, sondern auch noch die geräuberte Wodkaflasche zerdeppert.

Hunter traute seinen Augen nicht, der schöne Wodka, weg war er und er brauchte nicht lange nachdenken, wie es um ihre Hausbar stand. Die war so leer, da könnte die NASA ihre nächstes Spacelab einbauen, hochreines Vakuum.

Peggy lachte immer noch. Es war einfach zu viel. Hunter tickte völlig aus. Ich kämpfe hier um mein Leben, um unsere schiere Existenz, stürze mich todesmutig in ein Verbalduell mit irgendeinem Nachtwächter und du zerdepperst meinen Wodka? Du musst doch wohl stinken. Habe ich dir nichts beigebracht? Es ist mir Latte, ob du dir den Hals brichst, so etwas verheilt wieder, aber wenn eine Flasche erst mal bricht, ist es vorbei mit an den Munde führen.

Totenstille, Peggy war das Lachen vergangen. In ihr brodelte es. Als wenn sie etwas dafür konnte, dass Hunter ausgerechnet einen Bullen rammen muss. Selbstverständlich hielt es sie nicht auf dem Rad. Mal abgesehen davon, dass sie auch schwer geladen hatte, wie behämmert kann einer eigentlich sein? Und das der Wodka über den Jordan war, tat ihr mindestens genauso leid, wie ihm.

Wenn Peggy irgendetwas nicht leiden konnte, dann wenn sie jemand schräg von der Seite anquatschte. Außerdem fiel ihr gerade auf, dass sie sich wahrscheinlich eine Rippe geprellt hatte. Es tat jedenfalls höllisch weh. Hunter in seiner Bestform merkte wie üblich nichts. Er lamentierte vor sich hin wegen dem beschissenen Wodka, während ihr fast die Tränen kamen. Für den Rest des Abends redeten sie kein Wort mehr miteinander und auch nicht die darauf folgenden Tage. Peggy war sauer und Hunter war nun ja Hunter halt.

Seit dem Abend war irgendetwas im Busch. Peggy führte sich auf, als wenn er die Wodkaflasche zerbrochen hätte. Typisch Weib, nachtragend, zickig, ganz wie Gott sie schuf. Einige Tage später erhielt Hunter die Nachricht, dass sie etwas Abstand brauche. Er dachte sich nicht viel dabei. Seiner Theorie zufolge musste man bei Frauen nur lang genug warten. Die beruhigen sich schon wieder. Peggy schien dieses Mal allerdings sehr verärgert zu sein. Für eine Weile nicht mit ihm zu reden, dagegen ist nichts zu sagen, aber gleich nach Neuseeland zu gehen, schien ihm als Reaktion nun wirklich etwas überzogen.

Wahrscheinlich wollte sie einfach mal wieder jemandem das Herz brechen. So etwas brauchte sie gelegentlich, um ihr inneres Gleichgewicht zu erhalten. Die armen Typen waren hinterher immer total fertig und bettelten noch monatelang. Irgendwie taten ihm die Armleuchter sogar leid. Sie wirkte so harmlos auf den ersten Blick. Tief in ihrem Innern war sie mindestens so abgebrüht wie er; wahrscheinlich sogar schlimmer. Immerhin schlief er mit seinen Exfreundinnen hinterher noch. Wo er darüber nachdachte, vielleicht sollte er seine versoffene Exfreundin mal wieder anrufen. Die muss auch seit Wochen darauf warten, dass er vom Zigaretten holen wieder kommt. Er könnte sagen, dass er sich verlaufen hat. Wenn er sich bloß an ihren Namen erinnern könnte. Irgendwas mit A, da war er sich halbwegs sicher.

Hunter & Peggy 3 – Hunter lernt Französisch

Mourir, c’est partir un peu! Was?, fragte Peggy. Mourir, c’est partir un peu!, antwortete Hunter. Was soll das heißen? Peggy ahnte nichts Gutes. Es soll heißen, dass ich angefangen habe, französisch zu lernen.

Mourir, c’est partir un peu! soll heißen, ich habe angefangen, französisch zu lernen? Bist du mall?

Peggy guckte skeptisch. Ganz im Gegensatz zu Hunter verstand sie ein paar Worte Französisch und der Satz machte gerade gar keinen Sinn; zumindest wenn man normale Maßstäbe ansetzte.

Hunter stolzierte durch das Wohnzimmer wie Pfau auf LSD. Völlig falsch Geschwätzige, Mourir, c’est partir un peu heißt frei übersetzt so viel wie, Tod ist ein wenig wie Abschied. Ich dachte du sprichst französisch.

Ich weiß, was es heißt du Schwachkopf. Ist das der Einzige Satz, den du gelernt hast?

Könnte man so sagen. Warum?

Peggy taxierte Hunter wie die Schlange das Eichhörnchen. Sie hatte eine ungefähre Vorstellung, wohin das Gespräch steuerte. Sie war sich nur nicht ganz sicher, ob sie dafür in Stimmung war. Hunter hatte wieder schwer geladen. Auf der anderen Seite hatte sie nichts weiter vor und gelegentlich machte sogar Spaß, wenn Hunter wieder eine seiner Großtaten vollbracht hatte.

Für sie stellte er den direkten Beweis dar, dass es mit Darwins Evolutionstheorie nicht ganz so weit her war, wie einem die Bleistiftspitzer gelegentlich Glauben machen wollen. Man sagt zwar, dass man ein Buch nicht anhand des Covers beurteilen kann, aber Hunter war nicht nur äußerlich unattraktiv. Soweit es Peggy anging, war der Typ ein einziges Phänomen. Sie könnte schwören, als er zur Welt kam, hat der Doktor nicht dem Baby den Klaps gegeben sondern der Mutter. Sie würde niemals begreifen, wie man sich mit einem Typen einlassen kann. Der Tequila müsste erst noch gebrannt werden.

Immerhin konnte er sehr unterhaltsam sein, auch wenn er es meist unfreiwillig war. Offensichtlich hatte er sich wieder irgendein Ding geleistet und es wurde Zeit herauszufinden, was das war.

Du lernst also französisch? Korrekt, antwortete Hunter. Man muss sich auch mal etwas weiterbilden.

Was ist aus, “scheiß Froschfresser” und “französisch klingt wie eine Schwulenparty beim Eier suchen” geworden. Ach ja und das gute alte:”Ich würde lieber deine Schwiegermutter erschießen, als französisch zu lernen”.

Hab ich das gesagt?, fragte Hunter.

Mehrfach, antwortete Peggy, und ganz besonders gern, wenn mein damaliger Gespiele Sebastian zugegen war, der Franzose.

Oh ja, ich erinnere mich an ihn. Der Fitnessfanatiker mit den deutlich zu engen Leibchen.

Genau der!, antwortete Peggy.

Ich dachte, du wärest froh, dass du ihn endlich los bist.

Ich bin froh, dass ich den Spinner los bin. Die Frage ist, warum du plötzlich französisch lernen willst? Wie heißt sie denn? Wer? Hunter versuchte, seinen Unschuldsblick aufzulegen. Bei Peggy kam er damit nie durch. Sie blieb eisern. Der Grund, warum du französisch lernst, wenn man, wahllos völlig schwachsinnige Zitate auswendig zu lernen, denn so nennen kann. Na komm, sag schon. Hast du wieder irgendeine Minderbemittelte an der Bar abgefüllt und zugetextet?

Wie würde ich denn? Dass Peggy auch immer gleich Salz in die Wunde streuen musste. Hunter war etwas unwohl in seiner Haut. Der Name! Peggy ließ nicht locker. Na sag schon! Oder bist du zu schüchtern. (Sie genoss das) Ist sie so hässlich? Hat sie einen Buckel oder Hörner, einen Bart, … komm schon. Ich warte.

Irgendwas mit A. Ein Moment der Stille. Vor ihrem geistigen Auge stieß Peggy Hunter gerade einen Dolch in den Rücken. Im Bezug auf Frauen war Hunter ein echtes Arschloch. Im Prinzip war er so ziemlich in jeder Hinsicht ein Arschloch, deswegen mochte sie ihn, aber wenn es um Frauen ging, platzte gelegentlich sogar ihr der Kragen.

Irgendwas mit A wie in Anne, Anna, Anifried, Angela, Astrid oder irgendwas im Sinne von keine Ahnung und es ist mir eigentlich auch scheißegal A. Hunter schien ernsthaft überrascht von der Frage. Ich glaube nicht, dass sie Anifried heißt.

Du hast den leisesten Schimmer oder?

Na ja, sie spricht nicht so arg viel Deutsch oder Englisch weißt du.

Wann triffst du sie denn wieder?

Keine Ahnung wann sie aufwacht. Ich glaube, es geht ihr nicht so gut.

Sie ist oben?

Was hast du gedacht?

Oh mein Gott, wie besoffen war die Ärmste?

Ziemlich.

Tequila?

Auch.

Du bist ein solcher Armleuchter, ich fasse es nicht. Wenn du nicht so eklig wärst, würde ich dir eine in die Schnauze hauen. Und wisch dir dieses fette Grinsen aus der Fresse!

Hey, nun mach mal langsam. Sie haut sich an der Bar voll, auf meine Kosten, ist so dicht, dass sie nicht mehr weiß, wo sie wohnt, ich Samariter gebe ihr Obdach für die Nacht und nun bin ich das Arschloch? Das ist ja wohl nicht dein Ernst oder?

Was habt ihr in der Bar gemacht? Hast du ihr deine Lebensgeschichte erzählt? Es war eine eher rhetorische Frage. Ich habe einige Anekdoten zum Besten gegeben, antwortete Hunter. Was hatte Peggy erwartet, Hunter redete nicht übers Wetter.

Ich staune, dass sie dir nicht schon in der Bar vor die Füße gekotzt hat.

Wer sagt, dass sie nicht … HUNTER, das war eigentlich scherzhaft gemeint. Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass dir irgendeine Schnepfe in einer Kneipe auf die Füße kotzt und du dich stehenden Fußes in sie verliebst?

Ich habe das L-Wort nicht ausgesprochen.

Wie steht es mit dem J-Wort? J-Wort? Französisch, J’aime te!

Könnte sein, dass ich das gesagt habe. Was bedeutet es?

J’aime te! Heißt frei übersetzt in Hunterdeutsch: Ich bin ein Vollidiot. Oder wie wäre es mit, heiho schaut mich an, ich bin ein Wunder der Natur, so doof, dass mich die Schweine beißen oder wenn Doofheit lang würde, könnte ich den Mond im Knien umarmen.

Das ist von Jürgen von der Lippe oder?

Stimmt du Genie. Komisch, dass du so etwas weißt und trotzdem zu blöd bist, dir die Schuhe zuzubinden. Man könnte denken, du warst auf irgendeiner Spezialschule, wo hoffnungslosen Fällen wie dir, den ganzen Tag der Schrott eingebleut wird, der es nicht verdient hat, irgendwo abgedruckt zu werden und der trotzdem für die Nachwelt erhalten bleiben soll … als abschreckendes Beispiel.

Warum bist du eigentlich so sauer? Sind dir schon wieder die Batterien ausgegangen?

Was für Batterien?

AA?

Hunter, du bist ein perverses Schwein!

Es war wieder einer dieser Tage, wo Peggy bereute, aufgestanden zu sein. Nun ja, er war noch nicht verloren. Peggy griff zur Martiniflasche und schenkte sich ein Glas ein. Als wenn ihr die Batterien für den Vibrator ausgehen würden. Schon komisch, ursprünglich war es Hunter, der sie darauf gebracht hatte. Sollte er doch mit seiner vollgekotzten Französin spielen. Santé!

Hunter & Peggy 2 – Hunter und die Weibergeschichte

Weißt du, was Männer an Frauen so faszinierend finden? Hunter blickte Peggy erwartungsvoll an. Brüste?, antwortete Peggy ohne lange nachzudenken. Hunters Blick war wieder einmal Gold Wert. Ja, das auch. Ich meine etwas allgemeiner. Das grundlegende Faszinosum, der rätselhafte Hintergrund des höchstwahrscheinlich von Männern postulierten und immer wieder hinterfragten Ursprung des Mythos vom Weibe, der Evakomplex, den alle heterosexuellen Dreibeine haben, quasi sozusagen.

Es schien wieder einmal eine von diesen Konversationen zu sein, die Peggy in dem Entschluss bestärkten, sich lieber zu erschießen als jemals mit Hunter zu schlafen. Er hatte ganz offensichtlich einen an der Klatsche und es schien ihn nicht im geringsten zu stören, wenn andere das mitbekamen. Er war geradezu aufdringlich in dieser Beziehung. Wann immer er jemanden kennen lernte, sorgte er innerhalb von Minuten dafür, dass sein Gegenüber mitbekam, dass er ernsthaft gestört war. Zumindest hoffte Peggy, das irgendein biologischer Defekt dahinter steckte. Den Göbel, den Hunter im Verlaufe eines Tages so von sich gab, nicht auszudenken, wenn das einem gesunden Hirn entsprang.

Nun Hunter, was – abgesehen von Brüsten – fasziniert Männer so an Frauen, dass sie sich permanent und in aller Öffentlichkeit zum Idioten machen, auf die vage Hoffnung hin, dass vielleicht etwas Sex am Ende dabei rausspringt. Wirklich es interessiert mich!

Hunter schaute etwas perplex. Was meinst du mit, Männer machen sich permanent und in aller Öffentlichkeit zu Idioten. Denkst du wirklich so über uns? Na ja, antwortete Peggy, ich denke dabei natürlich ganz besonders an dich, aber ja, ich glaube schon, dass Männer im Allgemeinen etwas unterbelichtet sind und … sagen wir es mal so … wo bei Frauen das Großhirn sitzt, bei Männern eher öde Leere herrscht.

Interessanter Hinweis Peggy. Ich werde das in meine Betrachtungen mit einbeziehen. Denkst du, dass deine Sichtweise einigermaßen repräsentativ ist? Peggy gefiel gar nicht, wohin dieses Gespräch steuerte. Wahrscheinlich würde Hunter wieder einen seiner Anfälle kriegen und sich an der Bar die Rübe vollhauen. Andererseits würde er das sowieso machen, warum sollte sie ihn nicht noch etwas quälen.

Hunter? Hörst du mir zu? Selbstverständlich!, antwortete Hunter. Ich glaube, dass – etwas verallgemeinernd gesprochen – Männer Vollidioten sind. Warte, das trifft es nicht ganz. Männer sind schwanzgesteuerte Vollidioten, mit dem Intelligenzquotienten einer tiefgefrorenen Kartoffelsuppe. Damit liegen sie auf der allgemein gültigen Begabtheitsskala minimal unter einem Zwergpudel. Immerhin kann der sich selbst am Arsch lecken!

Hunter sah Peggy an. Könnte es sein, dass du lange nicht mehr flach gelegt wurdest Peggy? Du musst dir dringend einen Vibrator anschaffen. So geht das nicht weiter. So wie du über die Krone der Schöpfung redest, könnte man denken, du magst keine Männer. Persönlich hätte ich natürlich nichts dagegen, wenn du lesbisch wärst, da könntest du mir immer deine Freundinnen vorstellen.

Peggy unterbrach ihn: So wie Claire meinst du? So in etwa antwortete Hunter. Nun ich weiß, dass du in etwa das Erinnerungsvermögen eines drei Tage alten Kamelkadavers hast, aber wenn du dich freundlichst daran erinnern würdest, was ich dir über Claire gesagt habe, bevor sie uns besuchen kam. Du meinst, dass ich die Finger von ihr lassen soll? Genau, den Teil meine ich. Nun ja vielleicht hättest du etwas spezifischer sein sollen.

Hunter! Ich will gar nicht wissen was ihr getrieben habt, OK? Nein, ich meine, wenn du ernsthaft glaubst, dass ich dir Frauen zu Hause anschleppe, damit du sie hinterher flach legen kannst, bist du noch erheblich unterbelichteter, als ich ursprünglich dachte.

Peggy! Ganz ernsthaft! Kauf dir ‘nen Vibrator! Du bist wieder unausstehlich heute. Vielleicht sollten wir zurück auf das eigentliche Thema kommen. Frauen? Genau, was fasziniert Männer so an Frauen?

Ich habe da eine Theorie. Ist dir schon mal aufgefallen, dass Frauen nie allein auf die Toilette gehen? Es war an Peggy, entgeistert zu gucken. Das Einzige was dich an Frauen fasziniert ist, dass sie in Gruppen aufs Klo gehen?

So würde ich es nicht formulieren.

Wie dann?

Eines der faszinierenden Rätsel von Frauen ist, dass sie in Gruppen auf die Toilette gehen. Ich meine, es ist ja nicht so, wie auf dem Männerklo, wo man einträchtig nebeneinander steht, schwätzt und vielleicht heimlich Schwänze vergleicht. Immerhin sitzt ihr … warte, ihr sitzt doch in getrennten Boxen oder?

Hunter, du bist ein perverses Schwein! Können wir das Thema wechseln?

Hunter war etwas enttäuscht. Das Gespräch war nicht so gelaufen, wie er gehofft hatte. Eigentlich wollte er nur wissen, wie Frauen es schaffen, eine komplette Campingausrüstung in eine Damenhandtasche zu bekommen. Das war es, was ihn am meisten faszinierte. Irgendwie schienen Frauen in der Lage zu sein, die Gesetze von Raum und Zeit auszuhebeln. Egal, wonach man Peggy fragte, sie zauberte es aus ihrer Handtasche. Wahrscheinlich hatte sie nicht nur Kleidung zu Wechseln, sondern auch noch passende Schuhe bei sich. Und dazu Zahnbürste, Handtuch, Zigaretten, Schlüssel, ein Buch, Börse und wer weiß was noch und das alles in dem von außen winzigen Handtäschchen. Wie machten Frauen das?

Gerade als er ansetzen wollte, sie danach zu fragen, fing sie mit dem Schweinkram an. Als wenn ihn das interessieren würde. Die Zeiten, als er notgeil durch die Bars zog, nur um sich hinter doch selbst einen runter zu holen, waren längst vorbei. Das ist das Schöne am Alter. Die meisten Dinge sind einem egal oder man vergisst sie innerhalb von 5 Minuten. Wenn man ihn so ansah, in eine schummrig beleuchteten Bar ging er immer noch für vierzig durch. Nun war Hunter eigentlich erst Mitte dreißig, aber das sah man ihm nicht an. In ein zwei Jahren, würde er wahrscheinlich ermäßigte Kinokarten kaufen können. Das Leben hatte seine Spuren hinterlassen. Daran gab es keinen Zweifel. Das die Natur ungerecht, zickig und potenziell bösartig ist, merkte man schon an ihrem Genus – weiblich. Wenn Peggy wüsste, was gerade in seinem Kopf vorging, würde sie ihn wahrscheinlich wieder nach nassen Persern fragen. Weiber!

Hunter & Peggy 1 – Eine unsägliche Geschichte

Egal wie bescheuert man ist, egal was für einen Schrott man in einem Anfall von geistiger Umnachtung gekauft hat, es wird immer jemanden geben, der scharf darauf ist. Wir nennen es das Prinzip des größeren Idioten. Im Grunde basiert eBay auf genau diesem scheinbar fundamentalen Naturgesetz. Wenn man sich auf deren Webseite eine umschaut, beginnt man zu verstehen, warum die Welt ein so seltsamer Ort ist und eines schönen Tages von Außerirdischen ausradiert werden wird. Wir verdienen es nicht besser. Die Zeit und Energie, die Menschen auf extremen Schwachsinn verschwenden, statt sich dringlicheren und nützlicheren Aufgaben zu widmen, ist beeindruckend.

Dabei reflektiert eBay nur eine Seite der Medaille, den materiellen Aspekt. Das Prinzip des größeren Idioten funktioniert auch anderswo, im alltäglichen Leben zum Beispiel. Egal wie dämlich man sich anstellt, es wird immer jemanden geben, der einen über- bzw. unterbietet. Das klappt solange, bis man den König trifft, den größten Idioten von allen. Und damit kommen wir zum Helden dieser Geschichte: Hunter.

Peggy konnte sich nicht mehr genau erinnern, wann sie Hunter das erste Mal traf, doch es war eine schicksalhafte Begegnung. Sie liebte exotische Typen und nicht nur in der Hinsicht war Hunter ein besonderes Exemplar. Den Typen musste man erlebt haben, um zu glauben, dass er existiert. Nun bedurfte es keines Genies, um heraus zu finden, dass Hunter nicht unbedingt der Hellste war, allerdings dauerte es ein paar Tage bis sie merkte, auf was für einen Schatz sie da gestoßen war.

Hunter war offensichtlich etwas unterbelichtet, litt unter Geschmacksverirrung und ihn einen gottlosen Säufer zu nennen wäre eine krasse Untertreibung, doch das allein war es nicht. Hunter kannte keinerlei Limit, keine Selbstbeschränkung, er hatte geradezu eine Aura des Schrecklichen. Das begann mit seiner Kleidung und endete mit dem Müll, den er den ganzen Tag von sich gab. Dabei verstrahlte er eine gewisse Erhabenheit, Einzigartigkeit. Als sie das erste Mal in seine Wohnung betrat, wurde ihr schlagartig bewusst, was ihn so besonders machte. Sie hatte einen echten Volltreffer gelandet. Hunter war nicht irgendein Idiot, sie hatte den König kennen gelernt.


Nasser Perser?, fragte Peggy. Er sieht aus wie ein nasser Perser? Was soll das wieder heißen? Hunter blickte Peggy einen Moment lang ins Gesicht. Er hatte sich lange daran gewöhnt, dass sie nicht zuhörte, wenn er ihr etwas erzählte, doch das war selbst für ihn zuviel. Da erklärte er ihr seit einer halben Stunde lang, wer Ron Jeremy ist und dann fragt sie ihn nach nassen Persern.

Ich sagte: Er sieht aus wie ein Perverser! Ron Jeremy sieht aus wie ein ständig schwitzender, unmäßig behaarter und leicht übergewichtiger Perverser und genau deshalb ist er der größte Pornostar aller Zeiten. Was ist daran schwer zu verstehen?

Obwohl Peggy ein steter Quell der Inspiration war, würde sie ihm ein ewiges Rätsel bleiben. Eigentlich wusste er nichts über sie. Dabei redete sie praktisch pausenlos. Sie hatten sich allerdings gleich am Anfang darauf geeinigt, dass er nicht zuzuhören brauchte, solange er ein gelegentliches aha oder ja, ja einstreute. Seitdem das geklärt war, verstanden sie sich prächtig. Ein solches Missverständnis hatte es noch nie gegeben.

Peggy entschuldigte sich. Du weißt, sagte sie, bei jedem anderen hätte ich den Satz wahrscheinlich ergänzt, obwohl ich etwas völlig anderes verstanden habe, aber bei dir kann man sich nicht sicher sein. Dir würde ich mühelos zutrauen, dass du wirklich nasser Perser sagst.

Hunter war sich nicht sicher, ob das jetzt ein Kompliment sein sollte, oder sie ihn wieder mal verarschen wollte. Das eigentliche Problem war auch nicht das Missverständnis, das Problem war, dass Peggy ihm mit ihrem nassen Perser einen Floh ins Ohr gesetzt hatte. Plötzlich sah Hunter überall nasse Perser und für seine Verhältnisse war er relativ nüchtern.

So wie sie beide aussahen, machte es natürlich keinen großen Unterschied, ob sie hier und da in scheinbar grundloses Lachen ausbrachen. Die meisten Leute dürften ohnehin gedacht haben, sie kämen frisch aus der Anstalt. Allerdings war das natürlich nur die Oberfläche. Hunter, tief in seinem kleinen Herzen, war ein Genie.

Er stand nur Millimeter vor der Formulierung seiner großen These. Heute wäre der Tag gewesen, der Moment der Erleuchtung, der Verkündigung, Enthüllung, der Befreiungsschlag, der Moment der Wahrheit in dem Hunter sich von all dem Ballast hätte befreien können, den er seit Jahren mit sich herum schleppte. Und dann kommt Peggy mit ihren nassen Persern.

Zum Heulen war’s, aus die Maus, Ende im Gelände, der Schwanz ist ab, Ruhe im Schuh, Schicht im Schacht, Kwasinietzki, des wird nix mehr, das Pony ist tot, der Elch geritten, … das Einzige was Hunter heute noch formulieren würde, wären berühmte letzte Worte. Es lebe der Genitiv, des Schusters Alte hat ne Meise, zum Munde der Krug bis du brichst.

Es war jedes Mal dasselbe. Da wollte er die Welt retten und dann funkte ihm irgendjemand im letzten Moment dazwischen. Die Geschichte seines Lebens. Zeit, sich einem lieb gewordenen Ritual zu widmen. Es mag Leute geben, die mehr trinken als Hunter, allerdings blieb die Professionalität, mit der er sich besoff unerreicht. Zum Glück waren sie endlich am Ziel ihres kleinen Spaziergangs. So würdevoll wie ihnen nur irgend möglich, betraten sie die Bar.