Warum die KI der Anfang vom Ende ist

Von | 15. Dezember 2025

Es gibt ja schon jede Menge schlaue Artikel zu dem Thema. Am Ende hat sogar schon Stephen Hawking davor gewarnt, und da gab es ChatGPT und Co noch gar nicht. Ich meine aber nicht, der Verlust von Kontrolle oder evolutionäre Verdrängung, wenn KIs anfangen sich selbst zu verbessern und uns überholen. Ich rede auch nicht davon, dass die KI massenweise Arbeitsplätze vernichten könnte, autonome Waffensysteme oder die simple Tatsache, dass einige wenige Leute denken, dass es keinerlei ethischer oder regulatorischer Grenzen bedarf … alles zutreffend und saugefährlich.

Was mich zu dem Schluss führt, dass wir im Anus sind, ist vielmehr die Tatsache, dass wir immer mehr alltägliche Routinen in die Hände der KI geben und damit unsere Grundkompetenzen verlieren bzw. niemals erlangen. Aus Fehlern lernt man, aber halt nicht wenn die KI alles übernimmt und wir deren Antwort mit einem Gottvertrauen akzeptieren, die schon religiöse Ausmaße annimmt. Ich hörte, dass die Teenager von heute Textnachrichten an Freunde von der KI verfassen lassen. Da redet dann irgendwann KI mit KI.

Was viele Leute auch unterschätzen ist, wie saudämlich die KIs von heute sind. Es gibt Jobs, die sie richtig gut erledigen, Programmieren zum Beispiel. Das macht die KI aber nicht intelligent, sie ist lediglich belesen (alles geklaut natürlich) und sie weiß, dass in X Prozent der Fälle die richtige Antwort auf – zum Beispiel – die Frage nach der Hauptstadt von Deutschland, Berlin heißt. Sie nähert sich der Antwort also über eine statistische Wahrscheinlichkeit an.

Dabei haben KIs keinerlei Problem zu raten. Sie geben mit eine an Arroganz grenzender Selbstsicherheit Antworten als Tatsachen, obwohl ihre Datenbasis dazu, ausgesprochen dünn ist. Außerdem wollen sie gefallen. Sie geben also Antworten von den sie erwarten, dass sie den Nutzer „engagiert“ halten. So weit so schlecht.

Wir verlieren also Grundkompetenzen wie zum Beispiel Suche nach Informationen und Validierung der Antworten an eine „KI“. Gleichzeitig wissen wir, dass KIs von ihren Betreibern gesteuert werden. Sie haben also das Potenzial, bewusst Leute in eine bestimmte Richtung zu lenken und politische Willensbildung zu beeinflussen. Eigentlich muss man Elon dankbar sein, dass er bei Grok da so wenig subtil vorgeht, dass auch ein ansonsten ahnungsloser Nutzer erkennen kann, dass Grok bestenfalls eine Hofschranze des reichsten Mannes der Welt ist. Oder sollte ich besser Sykophant schreiben? Kling besser und meint dasselbe.

Man muss Grok ja nicht nutzen, und Claude und Perplexity und ChatGPT auch nicht. Das stimmt auch. Aber wird es dabei bleiben? Der Trend führt ja dahin uns immer stärker in die KI Nutzung zu treiben und dass obwohl schon der reine Betrieb irrsinnige Kosten verursacht. Eine Suchanfrage über KI ist exponentiell teurer als reine Textsuche. Und eigentlich kommt man daran gar nicht mehr vorbei. Google macht das ja ungefragt. Das ist wirtschaftlicher Unsinn und natürlich schadet es auch den Website Betreibern. Die haben die ganze Arbeit und finanziell am Ende nichts davon. Kein Wunder, dass immer mehr zu KI greifen und Websites ohne Sinn und Verstand automatisch erzeugen. Das juckt eh keinen mehr. Die Masse machts.

Ich befürchte in ein paar Jahren, werden wir keine von Menschen verfassten E-Mails mehr bekommen oder Textnachrichten. Sprachnachrichten sind das nächste. Im Prinzip kann ja jetzt schon jeder Honk auch ohne irgendeine technische Grundkompetenz, Audiofetzen in einer beliebigen Stimme erstellen. Im Prinzip kann man also nicht mehr sagen, ob man tatächlich mit dieser Person spricht oder einem KI generierten Avatar.

Die meiste Geschäftskommunikation ist jetzt schon einem Einheitsbrei gewichen, wo man buchstäblich sehen kann, dass die „Verfasser“ nicht einmal ansatzweise verstehen, ob ihre Präsentation irgendeinen inhaltlichen Wert haben. Da kann man sie dann auch gleich weglassen.

Eigentlich ist das beste Beispiel YouTube. Gefühlt ist jeder zweite Clip dort KI generierte Sülze oder auch AI Slop. Und der Algorithmus puscht die auch noch. Es braucht keinerlei Kompetenz oder Equipment mehr, diesen Schrott en masse zu produzieren. Es ist unfassbar, dass Google dagegen nichts unternimmt.

Der Slob verdrängt die durchaus existierenden guten Inhalte vollständig. Im Prinzip ist YouTube tot. Geschieht Google im Prinzip aber ganz recht, schließlich haben sie das Internet zerstört. Aber das ist ein anderes Thema.


Also, warum glaube ich, dass wir am Arsch sind? Einige wenige Milliardäre kontrollieren in Zukunft den Duktus der Gesellschaft. Sie bestimmen, was wahr ist und was wir zu sehen und hören bekommen. Zur selben Zeit verlieren die meisten Leute jegliche Kompetenz zur Wissensbeschaffung und fundierter Meinungsbildung. Wo führt das hin? Keine Ahnung, aber bestimmt nicht in einer bessere Welt.

Das Beitragsbild ist natürlich KI generiert. Weil ich bin ja kein Bildkünstler.